Zu Beginn der Chor-Geschichte war schon eine Sängerfahrt nach Linz im August 1946 eine im mehrfachen Sinn aufregende Sache. Denn an der Enns musste die Demarkationslinie überschritten werden.
Dazu gibt es eine Chor-Anekdote: Da einige Sängerinnen die notwendigen Papiere (u.a. Identitätsausweis) nicht bei sich hatten, musste improvisiert werden. Bevor ein russischer Soldat den Waggon zwecks Ausweiskontrolle betrat, wurde Choraufstellung eingenommen. Zur Überraschung des Besatzungssoldaten sang die Chorvereinigung das russische Volkslied „Wnis po matuschke“. Gerührt „vergaß“ der Russe auf die Kontrolle. Auf der anderen Seite der Grenze wurde auch gleich noch für die „Amis“ gesungen – ebenfalls ein Stück aus dem ersten Konzertprogramm der Chorvereinigung: „Stimmen der Völker in Liedern“ – diesmal „Yankee Doodle“.
In den darauf folgenden Jahren gab es Fahrten in die Wachau und zu Bundes-Sängerfesten in Graz und Klagenfurt. Ab dem Jahr 1951 war die Chorvereinigung zumindest einmal jährlich auf Tournee.
Gleich im ersten Jahr ging es – unter dem Motto: „Österreich verkünden, heißt der Menschheit dienen“ – nach Südfrankreich, dann im Laufe der Jahre in viele europäische Länder, 1964 sogar in die UdSSR, 1976 nach Israel; 1978 tourte „Jung-Wien“ nach Kanada, 1988 sowie 1993 in die USA und 2002 nach Malaysia, Thailand und Singapur.